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Feminismus

Frauen in Bewegung (09/2011)

Von Barbara Schulz | 01.09.2011

Kurzmeldungen aus der internationalen Frauenbewegung (09/2011)

Wie der Einsatz für die Demokratiebewegung in Ägypten ins Gefängnis führen kann, zeigt gegenwärtig das Geschehen um Azmaa Mahfouz. Sie soll im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen Mubarak auf Facebook das Militär beleidigt haben. „Wenn es keine Gerechtigkeit gibt und das Rechtssystem die Erwartungen enttäuscht, soll sich niemand darüber beklagen, dass bewaffnete Gangs morden und Gewalt anwenden“, so wird sie zitiert. Dieser Satz soll als Beleidigung und Aufruf zu Anschlägen interpretiert werden. Auch in einem Interview hat sie sich kritisch über die Militärs geäußert. Azmaa Mahfouz wurde gegen eine Kaution von etwa 2500 Euro – was für ägyptische Verhältnisse hoch ist – freigelassen. Was weiter geschehen wird, ist ungewiss.
Nochmal Ägypten
Manche Diskussionen erscheinen immer wieder. Auch in der Demokratiebewegung werden Frauenrechte in den Hintergrund gedrängt, weil sie „ein Problem sind, das nicht die Gesamtziele der Revolution umfasst“. Da ist es gut, dass es für die Präsidentschaftswahlen eine Kandidatin gibt. Die Journalistin Bothaina Kamel sagt von sich: „I am a revolutionist more than anything else!“ Auch wenn sie nicht Präsidentin wird – ihre Kandidatur allein ist ein Fortschritt.
Brasilien
50 000 oder gar 70 000 Landarbeiterinnen demonstrierten am 17. August beim „March of the Daisies“ zur Erinnerung an eine 1983 ermordete Gewerkschaftsführerin in Brasilia gegen die Benachteiligung von Frauen.
Der Kampf geht um Wasser, Nahrung, medizinische Versorgung, aber auch um gleichberechtigte Erziehung von Jungen und Mädchen und gegen häusliche Gewalt.
USA
In den  USA setzen sich die konservativen bis reaktionären Bestrebungen auch im konkreten Leben der Frauen fest. In 19 Bundesstaaten wurde der Schwangerschaftsabbruch durch neue Gesetze erschwert. So sollen Ärzte den Frauen Ultraschallbilder der Föten „beschreiben“; danach gibt es noch eine vierundzwanzigstündige „Zwangs“ bedenkzeit.
Solche Regelungen gehen offensichtlich davon aus, dass Frauen einen Schwangerschaftsabbruch mal eben so entscheiden. Mensch muss es ihnen recht schwer machen! Leider ist die „Zwangs“beteiligung der Erzeuger bei der Aufzucht mit Rücksicht auf die Kinder nicht sinnvoll. Aber es ist immer wieder der Eingriff in das Recht der Frau, was den Reaktionären einfällt.

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