TEILEN
Feminismus

Frauen in Bewegung (06/2007)

Von Barbara Schulz | 01.06.2007

Kurzmeldungen aus der internationalen Frauenbewegung (06/2007): Vor 50 Jahren verabschiedete der Bundestag das Gleichstellungsgesetz, 8 Jahre nachdem das Grundgesetz im Artikel 3 II erklärt hatte: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Bis dahin hatte der Mann im Familienrecht das letzte Wort – im Stichentscheid…

Bundesrepublik I
Vor 50 Jahren verabschiedete der Bundestag das Gleichstellungsgesetz, 8 Jahre nachdem das Grundgesetz im Artikel 3 II erklärt hatte: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Bis dahin hatte der Mann im Familienrecht das letzte Wort – im Stichentscheid. Der Mann durfte über alles Geld verfügen, ihm oblag auch „Verwaltung und Nutznießung des Frauenvermögens“. Gegebenenfalls hatte er auch Verfügung über den Verdienst der Frau, so sie denn verdiente. Immerhin sind jetzt „beide Ehegatten einander“ unterhaltspflichtig.
Bundesrepublik II
Männer verteidigen ihre Pfründen weiterhin recht effektiv! Frauen im mittleren Management machen 15,4 % aus, in den Vorständen der Großunternehmen gibt es 3 % Frauen. Die 30 Unternehmen im deutschen Aktienindex – die creme de la creme – haben kein einziges weibliches Vorstandsmitglied! Aber in den Aufsichtsräten stehen auf Arbeitnehmerseite immerhin bisweilen Frauen.
Ägypten
Die  Ernennung von 31 Richterinnen löste in Kairo Empörung aus. Ein Verstoß gegen die Scharia sei das. Frauen könnten, weil sie zu emotional sind, nicht über Recht und Unrecht entscheiden, so ein prominentes Mitglied der Muslimbruderschaft. Andere berufen sich auf den Koran, für den die Aussage einer Frau nur halb so viel gilt wie die eines Mannes. Wie können Frauen da einem Gericht vorstehen? Obwohl Frauen seit 1956 alle politischen Rechte haben, gab es bisher  nur eine Richterin – beim Verfassungsgericht.

Artikel teilen
Kommentare auf Facebook
Zur Startseite