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Feminismus

Frauen in Bewegung 02/2008

Von Barbara Schulz | 01.02.2008

Kurzmeldungen aus der internationalen Frauenbewegung (02/2008)

Lohnarbeit
Die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen sind teilweise grotesk. So verdient in der BRD eine Verkäuferin in Vollzeit 31% weniger als ein Verkäufer. Insgesamt verdienen Frauen immer noch 24,1% weniger als Männer. In Korea sind es 39,8%, in Japan 32,0%, ansonsten zeigt die Statistik überall geringere Frauenverdienste, selbst in Dänemark 14,3%, in Frankreich 11,7%, Neuseeland liegt mit 5,9% auf dem 21. Platz. Grundlage ist eine Studie der OECD. In den EU-Staaten ist die Gleichstellung der Frauen weitgehend unterentwickelt. 27% der Frauen arbeiten Teilzeit, aber nur 7% der Männer, dafür sind 75% der Managenden Männer. Für Bulgarien und Rumänien wird durch den Rückgang der Kinderbetreuung der Rückgang der „Konkurrenzfähigkeit der Frauen auf dem Arbeitsmarkt“ konstatiert.
Zwiespalt
Frauen im Iran sind in einer extrem zwiespältigen Situation. Immer wieder lesen wir von Emanzipationsversuchen vom Fahren von Autorennen bis hin zum Fußballspiel, immer züchtig bedeckt, nur Gesicht und Hände frei. 60% der Studierenden sind weiblich, aber auch ebenso viele der Arbeitslosen. Frauen erben halb soviel wie Männer, sie haben eine halbe Stimme vor Gericht und sind in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Amnesty International prangert die Steinigungen an, die auch Männer betreffen, ebenso das Erhängen, das auch an Frauen öffentlich vollzogen wird. Dennoch versuchen Frauen der Mittel- und Oberschicht „westlich“ zu leben.
Erinnerung
Simone de Beauvoir wurde vor 100 Jahren geboren, ihr Lebensgefährte war Jean Paul Sartre. Über ihr Verhältnis wird viel spekuliert, nicht spekuliert werden kann über ihre Bedeutung für die Frauenbewegung. Schon 1949(!) erschien ihr Buch: „Das andere Geschlecht“, das formuliert, mensch werde nicht als Frau geboren, sondern dazu entwickelt, und das für die Frauenbewegung von großem Wert war und ist. Ihre Forderungen nach gleicher Bezahlung, Krippenplätzen, Teilung der Hausarbeit usf. haben ihre Bedeutung noch nicht verloren.

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