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Klimawandel und Umweltzerstörung: Entwicklungen und Auswege

Energiekrise und die Möglichkeiten alternativer Energieversorgung

Von Klaus Hasse | 23.03.2009

Der primäre Energiebedarf wird heute in Deutschland zu 56% aus Öl und Gas gedeckt. Das bereitet den Herrschenden in diesem Land zunehmend schlaflose Nächte, denn die Lagerstätten von Öl haben mit 40 Jahren und von Gas mit 60 Jahren die kürzesten Reichweiten der fossilen Energiereserven. Insbesondere Öl hat aber eine besonders große Bedeutung, weil wichtige Industrien, wie die Auto- und Flugzeugindustrie, aber auch das Militär von der preiswerten Verfügbarkeit dieses Energieträgers existentiell abhängig sind.

Der primäre Energiebedarf wird heute in Deutschland zu 56 % aus Öl und Gas gedeckt. Das bereitet den Herrschenden in diesem Land zunehmend schlaflose Nächte, denn die Lagerstätten von Öl haben mit 40 Jahren und von Gas mit 60 Jahren die kürzesten Reichweiten der fossilen Energiereserven. Insbesondere Öl hat aber eine besonders große Bedeutung, weil wichtige Industrien, wie die Auto- und Flugzeugindustrie, aber auch das Militär von der preiswerten Verfügbarkeit dieses Energieträgers existentiell abhängig sind.

Insbesondere die Explosion des Ölpreises von Ende 2007 bis Mitte 2008 auf über 150 Dollar pro Barrel haben verdeutlicht, dass das Problem, das aus der Erschöpfung der Ölressourcen resultiert, keinesfalls noch Jahrzehnte entfernt ist, wie eine vereinfachte Betrachtung der Reserven Glauben machen könnte. Es reicht stattdessen bereits eine Überschreitung der globalen Nachfrage gegenüber der Erdölförderung, um die Preise explodieren zu lassen. Tatsächlich ist laut der Welt-Energie-Statistik, die jeden Juni von BP publiziert wird, der Ölverbrauch von 69,5 Millionen Barrel/Tag Ende des Jahres 1995 auf 85,2 Millionen Barrel Ende 2007 gesprungen. Das hatte zur Folge, dass die Ölförderung bereits an ihre Grenzen kam. Ursächlich hierfür ist der wachsende Energieverbrauch in den entwickelten kapitalistischen Ländern – hier insbesondere die USA mit ihrer großen Energievergeudung – und natürlich auch der wachsende Energiehunger der sich wirtschaftlich entwickelnden asiatischen Staaten wie China und Indien. Dieser Trend wird anhalten, auch wenn vorübergehend die globale kapitalistische Wirtschaftskrise ein Absinken der Nachfrage und damit einen Einbruch des Ölpreises bewirkt hat.

Auch wenn die Explosion des Ölpreises Anfang 2008 die breite Öffentlichkeit stark für die aufkommende Energiekrise sensibilisiert hat – die Probleme sind viel größer als das kurzfristige überschreiten des Verhältnisses von Ölförderung gegenüber dem Ölverbrauch. Es sind vor allem zwei Faktoren, die aus einer vorübergehenden Energieverteuerung in Zukunft eine dauerhafte Energiekrise machen werden: Die globale Erwärmung und das Peak-Oil-Szenario.

Globale Erwärmung

Die globale Erwärmung aufgrund einer zunehmenden Anreicherung der Erdatmosphäre mit dem Treibhausgas Kohlendioxid schafft eine existenzielle Bedrohung für viele Millionen von Menschen. Trotz Kyoto- Abkommen und redseliger Betriebsamkeit auf zahllosen Klimakonferenzen leiten die herrschenden kapitalistischen Eliten keine Wende ein. Die CO2-Emissionen nehmen weltweit weiterhin um 1,8% pro Jahr zu. Damit drohen die negativsten Szenarien, die von Klimaforschern bei einer ungehemmten CO2-Produktion vorhergesagt worden sind. Dies ist natürlich auch der herrschenden Elite in diesem Lande bekannt, was ihre Schwierigkeiten mit einer kontinuierlichen Energieversorgung verschärft. Insbesondere die zügellose Kohleverbrennung zur Stromerzeugung ist problematisch. Obwohl die Kohlevorräte noch eine Reichweite von mehreren Jahrhunderten haben, ist ihre ungehemmte Verbrennung ökologisch nicht mehr tragbar.

Erschöpfung fossiler Ressourcen: Peak Oil

Eine weitere Anfeuerung der Energiekrise resultiert aus der Erschöpfung der Ölressourcen. Dies allerdings nicht durch das endgültige Versiegen des letzten Öltropfens, sondern durch ein zu erwartendes Absinken der Fördermengen, was zunächst wirtschaftliche Folgen mit sich bringen wird. Die Vorstellung eines Peak-Oil, eines Fördermaximums beim Öl, geht zurück auf den amerikanischen Geologen Hubbert. Er prognostizierte 1956 aufgrund einer Bewertung der Reserven unter Kenntnis des Förderprozesses, dass die USA ihr Ölfördermaximum im Zeitraum zwischen dem Ende der 60-er Jahre bis 1972 erreichen würden. Dafür wurde er in der Öffentlichkeit belächelt. Zu stark war der damalige Fortschrittsglaube. Doch er hatte recht: 1971 überschritten die USA ihr Fördermaximum, den sog. Peak-Oil. Seitdem fällt die Ölförderung in den USA unaufhaltsam ab. Auch die einsetzende Ölförderung in Alaska konnte diesen Trend nicht aufhalten. Die Lücke zwischen Verbrauch und Ölförderung wird in den USA seitdem durch Importe geschlossen.

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