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Kultur

Die Maßnahmen der Regierung

Von F. F. | 01.03.2009

Ein Gedicht zur aktuellen Krise.

Eines Tages erfahren hat
das Volke aus dem Tagesblatt,
dass sich unser Klima wandelt,
und sich um einen Notstand handelt.
Und Schuld an allem habe bloß
der böse CO2-Ausstoß.

Was gab es da für harsches Flüstern,
Raunen, Staunen, Tuscheln, Wispern!
Die ganze Menschheit war empört,
weil sich doch sowas nicht gehört.
Soll man die Autos nicht mehr nutzen,
nur weil sie die Luft verschmutzen?!

So hieß es bald in hohen Kreisen,
man könne wirklich nicht beweisen,
dass Treibhausgas dazu geführt.
So ein Ozonloch – das passiert!
Und auch, dass die Gletscher schmelzen
ist nicht aufs CO2 zu wälzen.

Zur letzten Eiszeit gabs schonmal,
das Ganze! Alles ist normal!
Zwar sind es drei, vier, fünf Grad mehr,
doch Wissenschaftlern fiel‘s nicht schwer,
dafür Evidenz zu finden.
Und die Bedrohlichkeiten schwinden.

Wen überraschts, bezahlt hat sie
die deutsche Autoindustrie!

Jedoch die Herren der Prognosen
wurden vor den Kopf gestoßen.
Denn die Meeresspiegel stiegen
immer weiter. Und so blieben
nicht mehr viele Möglichkeiten,
als zu frischer Tat zu schreiten,
weil Grüne sonst die Wahl gewinnen!

Und darum musste man beginnen,
europaweiten Rat zu halten
und das Klima zu verwalten.
Und nach fünf Jahren Debattierung,
beschloss dann endlich die Regierung,
‘ne Norm zur Abgasreduzierung.
Doch kaum war das Gesetz heraus
brach eine Wirtschaftskrise aus.
Da trat der Rat erneut zusammen,
zwecks eines Rettungsunterfangen,
und nahm am Schluss die Norm zurück.
Was war‘n die Manager entzückt!

Und als der Volkszorn sich entlud,
sprach der Minister fromm und gut:
„Ach Volk, wenn du nur klüger wärst!
Es ist sehr wichtig, dass zuerst
das Kapital gerettet werde.
Dann erst retten wir die Erde.“

So endet es wie angedroht:
Der Markt gesund, die Menschheit tot.

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