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Auf zum 2. ESF – auf nach St. Denis!

Von joe hill | 01.09.2003

Im Pariser Vorort St. Denis, in Paris selbst und in benachbarten Orten wird vom 12.-16. November das 2. Europäische Sozialforum stattfinden und dabei einen weiteren Raum für Diskussionen und den Widerstand gegen die herrschende Politik in Europa und der Welt eröffnen.

Im Pariser Vorort St. Denis, in Paris selbst und in benachbarten Orten wird vom 12.-16. November das 2. Europäische Sozialforum stattfinden und dabei einen weiteren Raum für Diskussionen und den Widerstand gegen die herrschende Politik in Europa und der Welt eröffnen.

Das ESF soll, so der französische Initiativausschuß " … ein offener Treffpunkt für den Austausch von Meinungen und Erfahrungen sein, um die Diskussion zwischen zahlreichen Bewegungen zu vertiefen, die von der Gewissheit "Eine andere Welt ist möglich" getragen werden und die sich "gegen einen kapitalistischen, von den großen multinationalen Konzernen und den Regierungen und internationalen Institutionen, die deren Interessen dienen, befohlenen Globalisierungsprozess" (Charta der Prinzipien des Weltsozialforums) wehren. Dieser Globalisierungsprozess beschleunigt die Konzentration der Reichtümer, verursacht Kriege, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Ausgrenzung, die Zerstörung der Umwelt und die Einschränkung der Rechte und Freiheiten des Einzelnen, und er ist ein Nährboden des Rechtsextremismus. Aus diesem Grund sollen mit den Mitteln der Konfrontation und der demokratischen Debatte Alternativen zum heutigen Zustand der Welt entwickelt werden. Des Weiteren sollen konkrete Maßnahmen vorgeschlagen werden, um den Grundrechten der Menschen den ihnen zustehenden Stellenwert über die finanziellen und wirtschaftlichen Interessen zu geben." Dabei wird natürlich auch über die Grenzen Europas hinausgeblickt werden, die Solidarität mit Kämpfen, beispielsweise in Lateinamerika oder Asien wie auch die Einwanderung nach Europa wird integraler Bestandteil des ESF sein.
Große Mobilisierung
Zu einem Höhepunkt des ESF wird dabei sicherlich die europaweite Protestdemonstration am 15. November, zu der eine sechs- bis siebenstellige Anzahl von Menschen aus ganz Europa erwartet wird. Aber auch die stattfindenden Seminare und Plena sollen einen Beitrag zur Stärkung, besseren Vernetzung und einem besseren Verständnis von AktivistInnen untereinander liefern. So wird es beispielsweise Plenumsveranstaltungen zum "Beitrag des Feminismus zur sozialen Bewegung", zu "Gewerkschaften und die Schaffung einer weltweiten sozialen Bewegung" und zum Verhältnis sozialer Bewegungen zu den politischen Parteien geben. Seminare werden unter anderem zur Nutzung des Internets und zu dem Thema "Beschäftigung und Globalisierung: Flexibilisierung, prekäre Arbeitsverhältnisse, Arbeitsverwaltung und Beschäftigungspakte" abgehalten werden. Natürlich wird es aber auch Raum für selbstorganisierte Workshops und Aktionen geben. Es scheint dabei, gerade nach dem von Streiks geprägten heißen Frühjahr und den 250.000 TeilnehmerInnen beim Widerstandsfestival in Larzac in Frankreich möglich, dass die Zahl von sechzigtausend ESF-TeilnehmerInnen und einer Millionen DemonstrantInnen beim ESF-I in Florenz 2001 noch übertroffen wird.
Gemeinsam mobilisieren
Um das ESF nicht zum alljährlichen Event oder zum Strohfeuer werden zu lassen, ist es aber auch wichtig, davor und danach aktiv zu sein. So ist es sinnvoll, örtliche Bündnisse nicht nur zur Organisierung von Hin- und Rückfahrt sondern auch um im Alltag Widerstand gegen Sozialabbau, Rassismus, Sexismus und Kriegspolitik leisten zu können. Auch können derartige Gruppen vielleicht auch ein wenig Druck auf die DGB-Gewerkschaften ausüben – um die konkrete Mobilisierung (auch materiell) zu unterstützen und vielleicht selber auch ein wenig den Hintern gegen die momentane Politik in diesem Lande hochzubekommen. Wachsamkeit muss aber auch dem gerade beim Weltsozialforum in Porto Alegre offen zu Tage getretenen Dominanzgebaren von einigen GewerkschaftsbürokratInnen, Abgeordneten und NGOs gelten.
IV. Internationale
Für uns bietet das ESF schließlich auch eine Möglichkeit, uns mit den GenossInnen der anderen europäischen und an Europa angrenzenden Sektionen und Gruppen der IV. Internationalen zu treffen. Auch hier können wir im Gespräch Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam demonstrieren und auch natürlich zusammen feiern. Denn ein fast weltweiter Kapitalismus, imperialistische Politik und das Agieren der Konzerne bedarf einer internationalen Antwort, dem gemeinsamen Kampf der Unterdrückten und Ausgebeuteten weltweit an jedem Ort. Hierzu können sowohl das ESF als breites Forum wie auch die IV. Internationale als weltweite Organisation revolutionärer MarxistInnen ihren Beitrag leisten.

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