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Progress-News: Eine Zeitung verblendet den gesellschaftlichen Zusammenhang

Vorwort

Von RSB Potsdam | 10.12.2005

Im Dezember 2002 erschien die zweite Ausgabe der „Progess News – Zeitschrift gegen den gesellschaftlichen Verblendungszusammenhang“. Die Jugendgruppe progress sorgte damit für Gelächter, Unverständnis und Empörung bei sehr vielen Menschen in Potsdam, die sich dem „linken Spektrum“ zuordnen.

Die Gruppe progress ist nach der Spaltung der Antifa-Gruppen Potsdams als neuer politischer Vorgarten der Antifaschistischen Aktion Potsdam (AAPO) initiiert worden. Progress und AAPO sind dem sogenannten „antideutschen“ Spektrum zuzurechnen. Die Kernpunkte dieser Weltanschauung sind: das Existenzrecht des Staates Israels zu sichern („Lang lebe Israel“), Antizionismus = Antisemitismus, Deutsche = Antisemiten. Realpolitisch heißt das u.a., für den Angriff auf den Irak zu sein (nach Ansicht vieler „Antideutscher“ brächte das Wegbomben Saddam Husseins einen Regimewechsel mit sich, der den Antisemitismus dämpfen und somit die Gefahr für Israel verringern würde) und die Einteilung der Gesellschaft in Völker, statt die Klassenstruktur zu betrachten. Natürlich ist auch das „antideutsche“ Lager nicht einheitlich: Progress und AAPO sind am ehesten der Bahamas-Linie zuzurechnen.

Wir möchten in diesem Heft den mysteriösen Theorien und Behauptungen von progress eine fundierte Kritik entgegensetzen. Hierfür haben wir den Artikel „McDonald´s tötet“ aus ihrer aktuellen Zeitung ausgewählt. Es ließ sich leider nicht vermeiden, diesen Artikel Satz für Satz zu kommentieren. Die Dichte von unrealistischen Behauptungen, völkischer Denkweise und merkwürdigen Schlussfolgerungen machte das nötig. Um auch selbst in den Genuss dieses Artikels zu kommen, drucken wir ihn in voller Länge auf Seite 9 ab. Zum Schluss folgt ein Text (Seite 10) aus dem Jahre 1995, der sich allgemein mit den „antideutschen“ Ansichten beschäftigt. (Damals war Jürgen Elsässer noch an vorderster Front dieses Spektrums, mittlerweile nicht mehr.)

Momentan erleben wir massive Angriffe auf die sozialen Systeme, ein Krieg steht bevor, wir mussten allein in Potsdam drei Naziaufmärsche innerhalb von 3 Monaten erleben und hören dauernd von Übergriffen. Von außen wirkt es wahrscheinlich absurd, warum die Potsdamer Linke gerade jetzt nicht halbwegs einig auftritt und weiter dem frönt, was seit ein paar Jahren „Antisemitismus-Diskussion“ genannt wird.

Doch gerade die bedenkliche Haltung der „Antideutschen“ zur Kriegsproblematik macht ein einheitliches Auftreten schwer.

RSB-Potsdam im Januar 2003
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