17:00-20:00 Uhr: Inputs & Diskussion. Anschließend rotes Oktoberfest mit Soljanka, Blinis, Wasser, Wodka und Musik. Eintritt frei, Spenden willkommen. Die Veranstaltung wird gemeinsam ausgerichtet von der AKL NRW (Antikapitalistische Linke), der ISO (Internationale Sozialistische Organisation), der Linksjugend ['solid] - nrw, dem Ortsverband Kalk der Partei Die LINKE.Kalk und der SAV Köln (Sozialistische Alternative). INPUT Was bleibt? Die Errungenschaften des roten Oktober und der „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ Manuel Kellner, Köln, ISO Führte Lenin zu Stalin? Ursachen und Elemente der Bürokratisierung Christoph Jünke, Bochum, Historiker Hätten die Bolschewiki auf den Aufstand und die revolutionäre Macht verzichten können? Linda Fischer, Hamburg, SAV Moderation Angela Bankert, Köln, AKL Medien und staatliche Institutionen bezeichnen die russische Oktoberrevolution als „Putsch“ einer Minderheit. Sie behaupten, die Revolutionäre wären grausam und diktatorisch gewesen. Die „Bundeszentrale für politische Bildung“ ist sich nicht zu schade, einen Rechtsradikalen wie Prof. Baberowski von der Humboldt-Uni Berlin zu diesem Thema zu Wort kommen zu lassen. Sie tun das, um Menschen heute davon abzuhalten, darüber nachzudenken, ob ein Sturz des Kapitalismus heute möglich ist. Wir wollen auf unserer Veranstaltung die wahre Geschichte des Oktober 1917 erzählen. Wir wollen eine kritische und offene Debatte, basierend auf historischen Fakten. Am Ende ist in der Sowjetunion kein Sozialismus entstanden. Die Revolution blieb isoliert, die Sowjetunion zunächst rückständig und arm, statt einer Ausweitung der Demokratie von unten entstand mit dem Stalinismus eine abgehobene bürokratische Schicht, die ihre Macht mit aller Gewalt verteidigte. Eine andere Sichtweise behauptet, die Revolution und die ihr folgende Stalin-Ära seien die unvermeidliche Voraussetzung der kapitalistischen Verhältnisse von heute, also eine verlustreiche, aber notwendige „nachhholende Industrialisierung“ gewesen. Diese Sichtweise unterschlägt den aufopfernden Befreiungskampf von Millionen Menschen gegen Zarismus, Krieg und Kapitalismus und für eine neue sozialistische Gesellschaft. In den Monaten und Jahren nach der Revolution wurden gewaltige Schritte nach vorne gemacht wurden. Die siegreichen Revolutionäre unter Lenin und Trotzki beendeten Russlands Beteiligung am Massenmorden des 1. Weltkrieges. Millionen landlose Bauern bekamen Land. Das Frauenwahlrecht wurde eingeführt, Abtreibung legalisiert, Frauen und Männer gleichgestellt. Homosexualität wurde legalisiert. Kultur und Bildungswesen blühten. Gewalt gegen Frauen und Kinder wurde verboten. Die Minderheiten im Vielvölkerstaat bekamen demokratische Rechte und Autonomie, die Macht der orthodoxen Kirche wurde gebrochen und Religionsfreiheit gewährt. Viele dieser Errungenschaften fielen dem grausamen Bürgerkrieg zum Opfer, welcher der Sowjetunion von Konterrevolutionären und ausländischen Mächten aufgezwungen wurde, andere der Diktatur Stalins. Einige fielen erst mit der Wiedereinführung des Kapitalismus in den 1990er Jahren. Doch das Wichtige ist: Sie existierten. Vieles ist anders als damals, aber noch immer leben wir in einem Sys-tem, welches den Krieg in sich trägt, die natürlichen Lebensgrundlagen gefährdet und für viele Menschen nur miese Jobs für wenig Geld oder sogar nackte Armut bereithält. Uns ist die Oktoberrevolution wichtig, weil wir aus dem ersten Anlauf zum Sozialismus lernen wollen, um es beim nächsten besser zu machen.