»Pakistan – sozialer Widerstand zwischen Militär, US-Drohnen und Fundamentalisten«

Bild der Kampagne "ALLIANCE FOR KATCHI ABADIS". 'Katchi abadis' sind inoffizielle Wohnungen/Häuser in Islamabad , die großflächig abgerissen und der Bewohner vertrieben werden sollen. Dagegen richtete sich diese Kampagne. Foto: Awami Workers Party, ALL PAKISTAN ALLIANCE FOR KATCHI ABADIS, CC-BY-NC-ND 2.0

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Veranstaltungsreihe mit Farooq Tariq

»Pakistan – sozialer Widerstand zwischen Militär, US-Drohnen und Fundamentalisten«

Von ISO | 23.05.2018

Farooq Tariq berichtet über gewerkschaftliche Aktionen gegen Privatisierung und lebensgefährliche Arbeitsbedingungen (wie bei den weltweit bekanntgewordenen Bränden in den Textil- und Schuhfabriken 2012), über Bewegungen von Bäuerinnen und Bauern gegen Landraub durch die Armee, Selbstorganisation von Frauen gegen ihre Benachteiligung in allen Lebensbereichen, Solidaritätsaktionen mit ethnischen und religiösen Minderheiten gegen brutale Diskriminierung, Märsche gegen Kriegstreiberei und für Frieden zwischen Pakistan und Indien. Außerdem geht er auf Organisierungsprozesse der von zwei Seiten ‒ vom Staat und von islamistischen terroristischen Kräften ‒ bedrohten marxistischen Linken in Pakistan ein.

Farooq Tariq ist Sprecher der Awami Workers Party (AWP), die im November 2012 gegründet wurde und aus dem Zusammenschluss von drei Organisationen der sozialistischen Linken in Pakistan hervorgegangen ist.

Pakistan ist mit 210 Millionen Einwohner*innen das fünftbevölkerungsreichste Land der Erde und zweitgrößte unter den Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit. Seit seiner Unabhängigkeit 1947 hat es vier Militärdiktaturen und nur relativ kurze Perioden demokratisch gewählter Regierungen erlebt. Die Afghanistan-Kriege haben mit Millionen von Flüchtlingen, dem Entstehen der Taliban-Bewegung und den bis heute andauernden Drohnen-Angriffen durch das US-Militär weiter zu Destabilisierung und Polarisierung im Lande beigetragen.

Nachdem die letzte Militärdiktatur 2008 unter anderem durch die von immer breiteren Bevölkerungsschichten unterstützte Anwaltsbewegung beendet wurde, treibt die zivile Regierung der „Islamischen Republik Pakistan“ inzwischen in eine zunehmend massive Krise, das Militär versucht wieder an Einfluss zu gewinnen. Die Absetzung des gewählten Ministerpräsidenten durch den Obersten Gerichtshof im Juli 2017 ist ein Meilenstein auf diesem Weg gewesen. Die Repression ist Alltag. Es verschwinden Aktivist*innen der Hazara-Minderheit in Balutschistan.Fingierte Prozesse unter dem Deckmantel des „Krieges gegen den Terror“ enden mit drakonischen Strafen – etwa gegen den Umwelt- und Bürgerrechtsaktivisten Baba Jan aus dem Sonderterritorium Gilgit-Baltistan oder gegen die Führung der Bauernbewegung auf den Militärfarmen von Okara. Doch wo Druck ist wächst Widerstand, der von einem breiten Spektrum sozialer Bewegungen getragen wird:

  • Gewerkschaftliche Aktionen gegen Privatisierung und lebensgefährliche Arbeitsbedingungen (wie bei den weltweit bekanntgewordenen Bränden in den Textil- und Schuhfabriken 2012)
  • Bauern- und Bäuerinnenbewegungen gegen Landraub durch die Armee,
  • Selbstorganisation von Frauen gegen ihre horrende Benachteiligung in allen Lebensbereichen,
  • Solidaritätsaktionen mit ethnischen und religiösen Minderheiten gegen deren brutale Diskriminierung oder
  • Friedensmärsche zwischen Pakistan und Indien gegen die Kriegstreiberei.

Der Referent, Farooq Tariq, ist Sprecher der Awami Workers Party (AWP), Mitbegründer der Pakistan Workers Confederation und ist als jahrzehntelanger Aktivist in zahlreichen sozialen Bewegungen von verschiedenen Diktaturen ins Exil getrieben und inhaftiert worden.

Köln
Montag, 28. Mai
19 Uhr, Alte Feuerwache, Raum 1
Veranstalter: ISO Köln in Kooperation mit dem Verein für solidarische Perspektiven e.V. (VsP)
München
Dienstag, 29. Mai
19:00 Uhr, Eine Welt Haus, Raum 211/212, Schwanthaler Str. 80
Veranstalter: ISO München in Kooperation mit Lesekreis junge Welt, marxistische linke Region München,VsP
Mannheim
Mittwoch, 30. Mai
19:00 Uhr, Gewerkschaftshaus Mannheim, Hans-Böckler-Str. 1, Raum Bleicher/Loderer

Veranstalter: Aktionsbündnis „Wir zahlen nicht für eure Krise!“ mit Unterstützung der IG Metall Mannheim, attac Mannheim, Zukunftsforum Gewerkschaften Rhein-Neckar (Stand 23.04.2018)
Hamburg
Freitag, 1. Juni
19 Uhr, Werkstatt 3, Nernstweg 32‒34, Hamburg-Altona
Veranstalter: ISO Hamburg

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