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Feminismus

Frauen in Bewegung (04/2007)

Von B.S. | 01.04.2007

Kurzmeldungen aus der internationalen Frauenbewegung (04/2007)

Portugal
Das portugiesische Parlament hat mit 161 zu 69 Stimmen das restriktive Abtreibungsgesetz gelockert. Schwangerschaftsabbrüche bis zur zehnten Woche sind nun straffrei. Zuvor hatten die BefürworterInnen eines Abtreibungsverbotes ein Referendum verloren, die Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs bis zur zehnten Woche hatten 59,25% der Abstimmenden befürwortet.
Nicaragua
In Nicaragua wurde vor der Wahl Ortegas zum Präsidenten mit Hilfe der Sandinistas im Parlament ein Verbot jeglicher Abtreibung durchgesetzt. Abtreibung ist z.B. auch bei Vergewaltigung oder Gefahr für das Leben der Mutter nicht gestattet. Violeta Delgado, Mitglied bei MAM (unabhängige Frauenbewegung) und MRS (Sandinistische Erneuerungsbewegung), die durch die Bundesrepublik reiste, sagte am 8. März bei einer Veranstaltung in Hamburg, dass eine rückwärts gewandte Linke mit der Kirche ein Abkommen zur Vormundschaft über die Frauen geschlossen habe. Der Kampf wird jetzt um den aborto terapeutico geführt, das heißt um den vorherigen Zustand. Mit der Diskussion um ein neues Strafgesetzbuch erhoffen sich die Protestierenden Veränderungen, auch zu Gunsten der diskriminierten Homosexuellen. Illegale Abtreibungen werden durch ein Verbot nicht verhindert, sondern gefördert, mit den gesundheitlichen, ja tödlichen Folgen für die Frauen. Aber „die, die es sich leisten können, gehen in teure Privatkliniken, vor allem ins Nachbarland Costa Rica, und die reichen Linken fliegen für ein paar Tage nach Kuba”, so Violeta Delgado.

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