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Feminismus

Die Frau und der Sozialismus

Von Angelica | 01.03.2005

Als August Bebel 1879 die erste Auflage von „Die Frau und der Sozialismus“ veröffentlichte, meinte er: „Die revolutionäre Umgestaltung, die alle Lebensbedingungen der Menschen von Grund ändert und insbesondere auch die Stellung der Frau verändert, vollzieht sich aber bereits vor unseren Augen.“

Und er beschließt sein Werk: „Dem Sozialismus gehört die Zukunft, das heißt in erster Linie dem Arbeiter und der Frau.“
Und er beschreibt die Frau in der künftigen Gesellschaft: „Die Frau der neuen Gesellschaft ist sozial und ökonomisch vollkommen unabhängig, sie ist keinem Schein von Herrschaft und Ausbeutung mehr unterworfen, sie steht dem Manne als Freie, Gleiche gegenüber und ist Herrin ihrer Geschicke. Ihre Erziehung ist der des Mannes gleich, mit Ausnahme der Abweichungen, welche die Verschiedenheit des Geschlechts und ihre geschlechtlichen Funktionen bedingen; unter naturgemäßen Lebensbedingungen lebend, kann sie ihre physischen und geistigen Kräfte und Fähigkeiten nach Bedürfnis entwickeln und bestätigen; sie wählt für ihre Tätigkeit diejenigen Gebiete, die ihren Wünschen, Neigungen und Anlagen entsprechen und ist unter den gleichen Bedingengen wie der Mann tätig. Eben noch praktische Arbeiterin in irgendeinem Gewerbe ist sie in einem anderen Teil des Tages Erzieherin, Lehrerin, Pflegerin, übt sie in einem dritten Teil irgend eine Kunst aus oder pflegt eine Wissenschaft und versieht in einem vierten Teil irgend eine verwaltende Funktion. Sie treibt Studien, leistet Arbeiten, genießt Vergnügungen und Unterhaltungen mit ihresgleichen oder mit Männern, wie es ihr beliebt und wie sich ihr die Gelegenheit dazu bietet.
In der Liebeswahl ist sie gleich dem Manne frei und ungehindert.“
Aber alle Entwicklungen der letzten 125 Jahre haben dieses Ziel verfehlt und so bleibt es unserem Kampf überlassen, auch nur Bebels Vorstellung zu erreichen.

Kein Sozialismus ohne Befreiung der Frau!
Keine Befreiung der Frau ohne Sozialismus!

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