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Ökologie

ABSCHALTEN ! ALLE! SOFORT!

Von Klaus | 13.03.2011

Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wurden die Vertreter der Nuklearindustrie und ihre willfährigen Helfershelfer in den Atomparteien der Bundesrepublik nicht müde, zu beteuern, daß ein solcher "Unfall" mit westlicher Technik nicht passieren könne. Nun ist das AKW Fukushima in Japan explodiert, trotz angeblicher "Erdbebensicherheit" und automatischer Abschaltung. War es jetzt vielleicht die "japanische" Technik?

Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wurden die Vertreter der Nuklearindustrie und ihre willfährigen Helfershelfer in den Atomparteien der Bundesrepublik nicht müde, zu beteuern, daß ein solcher "Unfall" mit westlicher Technik nicht passieren könne. Nun ist das AKW Fukushima in Japan explodiert, trotz angeblicher "Erdbebensicherheit" und automatischer Abschaltung. War es jetzt vielleicht die "japanische" Technik?

Erinnern tut not

Wir haben nicht so ein kurzes Gedächtnis wie der Minister für Umweltzerstörung, Herr Röttgen, der eilfertig beteuerte, das sei in Japan eine ganz andere Situation als in Deutschland, oder die traurigen Gestalten von SPD und Grünen, die sich als Atomkraftgegner präsentieren, aber während ihrer Regierungszeit kein einziges AKW stillegten, sondern ein so windelweiches "Ausstiegs"gesetz fabrizierten, dass es für ihre Nachfolger ein Leichtes war, es gegen den Willen der absoluten Mehrheit der Bevölkerung postwendend zu kippen. Es ist eine hartnäckig wiederholte Lüge, daß "unsere" AKWs sicherer seien. Wir erinnern uns:

Kanada, Dezember 1952: In einem Reaktor in Chalk River bei Ottawa wird der Reaktorkern bei einer partiellen Kernschmelze zerstört.

Großbritannien, Oktober 1957: Im Kernreaktor in Windscale (seit 1983 Sellafield genannt) brennt es. Es wird eine radioaktive Wolke freigesetzt, die sich über Europa verteilt.

Großbritannien, Juli 1973: In der Wiederaufarbeitungsanlage Windscale ereignet sich eine schwere Explosion, bei der ein großer Teil der Anlage radioaktiv verseucht wird.

Deutschland, Januar 1977: Kurzschlüsse in zwei Hochspannungsleitungen fügen dem Atomkraftwerk Gundremmingen in Bayern einen Totalschaden zu. Das Reaktorgebäude wird mit radioaktivem Kühlwasser überflutet und verseucht.

USA, März 1979: Im Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg kommt es zum Ausfall der Reaktorkühlung. Folge: partielle Kernschmelze und Freisetzung von radioaktiven Gasen.

Japan, September 1999: In einem Brennelementewerk in Tokaimura kommt es zu einer unkontrollierten Kettenreaktion: Starke radioaktive Strahlung verseucht die Umgebung.

Tschechien, Oktober 2000: Das Atomkraftwerk Temelin wird hochgefahren. Bis Anfang August 2006 waren dann schon fast 100 Störfälle gemeldet.

Deutschland, Dezember 2001: Eine Wasserstoffexplosion ereignet sich im Atomkraftwerk Brunsbüttel.

Schweden, Juli 2006: Nach einem Kurzschluss wird im Kernkraftwerk Forsmark ein Block automatisch von der Stromversorgung getrennt, der Reaktor wird abgeschaltet.

Deutschland, Juli 2009: Der Reaktor Krümmel in Schleswig Holstein wird nach einem Kurzschluss im Maschinentransformator per Schnellabschaltung vom Netz genommen.

Sichere westliche Technik? Die obige Liste, die sich noch beliebig verlängern ließe, zeigt etwas anderes: Bei den Verfechtern der Kernenergie handelt es sich um als Wissenschaftler verkleidete orientalische Märchenerzähler – allerdings sehr gut bezahlte.

Es braucht nicht das Beispiel von Tschernobyl, wo die Katastrophe eine sechsstellige Zahl an Toten und tausende von Krebserkrankungen zur Folge hatte, oder die Explosion von Kyschtym 1957, die ein riesiges Gebiet bis heute praktisch unbewohnbar macht, um zu belegen, daß diese Technologie nicht beherrschbar ist, weder im Westen, noch im Osten.

Kein AKW ist sicher

Schon im Normalbetrieb trägt jedes AKW zur schleichenden nuklearen Vergiftung der Umwelt bei. Und die Spaltprodukte sind extrem langlebig. Es geht nicht nur um die Gefahr eines GAU (größten anzunehmenden Unfalls), wie wir ihn gerade erneut in Japan erleben. Es geht darum, daß diese gesamte Technologie lebens- und menschenfeindlich ist – ein Produkt der Militärtechnologie, bei der sich die Elektrizitätsversorgungsunternehmen dankbar und wohlfeil (die Entwicklungskosten trug der Steuerzahler) bedient haben. Und mit welcher Sorgfalt sie dann mit ihren Hinterlassenschaften umgehen, ist derzeit in der Atommüllkippe Asse zu beobachten: Illegale Einlagerung, leckgeschlagene Fässer, Wassereinbruch. Denn bis heute wissen die Zauberlehrlinge nicht so recht, wie sie die Geister, die sie gerufen haben, wieder loswerden sollen. Stattdessen wird munter Atomülltourismus quer durch Europa betrieben und beteuert, dass das alles völlig normal, ungefährlich und geordnet zuginge.

Wider die Profiteure

Natürlich glauben Herr Röttgen und seine Freunde aus der Atomindustrie selbst nicht, was sie über die Sicherheit und Unschädlichkeit der Atomanlagen daherschwadronieren. Aber lukrativ ist diese Technik allemal, besonders, wenn die einen den Profit machen, den Schaden dann aber andere bezahlen müssen: die Kosten eines GAU werden in Deutschland auf 5400 Milliarden Euro geschätzt. Die Deckungssumme pro AKW-Versicherung liegt allerdings nur bei 2,5 Milliarden. Die Differenz bezahlt schlicht die Bevölkerung – mit ihren Steuern und mit ihrer Gesundheit.

Und deshalb gibt es in dieser Frage keinen "Atomkompromiss":

  •  ABSCHALTUNG ALLER ATOMANLAGEN – SOFORT!
  • DIE VORSTANDSETAGEN DER ATOMINDUSTRIE UND DIE ATOMLOBBYISTEN IN PARLAMENT UND REGIERUNG ZUM SANIERUNGSEINSATZ IN DIE ASSE

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