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Linke

100 Ausgaben Avanti!

Von Trixi Blixer | 01.07.2003

Seit November 1994 erscheint unsere Monatszeitung Avanti mindestens elf Mal im Jahr. Schon davor gab es die Avanti als Zeitung der gleichnamigen Gruppe. Mit der gemeinsamen Gründung zum RSB wurde die Avanti zur Parteizeitung und erschien statt als Nr. 45 als erste Ausgabe wieder. Nicht nur ihr Aussehen hat sich seitdem verändert.

Seit November 1994 erscheint unsere Monatszeitung Avanti mindestens elf Mal im Jahr. Schon davor gab es die Avanti als Zeitung der gleichnamigen Gruppe. Mit der gemeinsamen Gründung zum RSB wurde die Avanti zur Parteizeitung und erschien statt als Nr. 45 als erste Ausgabe wieder. Nicht nur ihr Aussehen hat sich seitdem verändert.

Die 99 Nummern der Avanti geben einen Überblick über die politischen und sozialen Geschehnisse der vergangenen 12 Jahre. Kontinuierlich berichtete die Avanti über Sozialabbau und betriebliche Auseinandersetzungen. Dabei ging es immer darum, nicht nur zu informieren und zu kommentieren, sondern auch deutlich zu machen, wo Widerstand geleistet werden kann. Der Kriegskurs der BRD seit dem Einsatz in Kosov@, das Entstehen der internationalen Bewegung gegen die kapitalistische Globalisierung oder das "Bündnis für Arbeit" sind in der Avanti dokumentiert und kritisiert worden. Nebenbei beschäftigte sie sich mit Diskussionen innerhalb der Linken, so z.B. die Entwicklung in der Praxis und Programmatik der PDS. Zusätzlich zu diesen konstanten Themen begleitete die Avanti vor allem die politische Schwerpunktsetzung des RSB inhaltlich. Sei es die Kurdistan-Solidaritätsarbeit in den Anfangsjahren, die antifaschistischen Kampagnen Ende der 90er Jahre oder der Widerstand gegen den Krieg im Irak 2003: die Avanti berichtete immer über Mobilisierungen und gab viele Hintergrundinformationen.

So spiegeln sich in der Zeitung die Aktivitäten des RSB wieder. Die Avanti half die politischen Forderungen des RSB zu publizieren und zu diskutieren, wie die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich als Konzept gegen Erwerbslosigkeit. Gleichzeitig wurde mit der Avanti zu Großveranstaltungen, bspw. gegen die EU-Gipfel in Amsterdam 1997 oder Köln 1999, mobilisiert. Dass der RSB Teil der IV. Internationale ist, findet sich in den zahlreichen Berichten und Interviews über die Situation und die Kämpfe in allen Teilen der Welt wieder.
Endlich eine Redaktion!
Während die ersten Avanti-Ausgaben oft Notprodukte waren, angewiesen auf Artikel die einzelne GenossInnen einschickten, gibt es jetzt schon seit mehreren Jahren eine richtige Redaktion mit einem inhaltlichen Konzept für jede Ausgabe. Es wurde versucht, die viele Arbeit von Einzelnen in einer funktionierenden Redaktion zu kollektivieren. Das macht sich vor allem an der Artikelzusammenstellung bemerkbar, denn heute gibt es eine wirkliche Schwerpunktsetzung und eine viel größere Aktualität als noch in den Anfangsjahren.

Ein großer Erfolg ist, dass der zumutbare Preis von 2 DM nicht nur gehalten werden konnte, sondern mit der Euroeinführung sogar verbilligt wurde: 1 Euro sind nämlich 1,95583 DM. Dafür musste die rote Farbe, die von 1996 bis 2001 das Titelblatt verschönerte, aus Preisgründen gestrichen werden. Auch die anfänglichen 28 Seiten gab es nicht allzu lang, seit 1996 erscheint die Avanti monatlich mit 24 Seiten.

Erstmals wurde am 14. März 2002 zum Streik der IG Metall eine zweiwöchige Ausgabe erstellt, die aber leider wegen der schnellen Beendigung des "Flexistreiks" statt als Vorhut eher als Nachhut erschien. Daraus hatte die Redaktion gelernt und zum Angriffskrieg gegen den Irak erschien die Avanti mehrmals pünktlich zweiwöchig und konnte so immer aktuell über den Stand der Antikriegsbewegung berichten. Positiv muss auch erwähnt werden, dass sich bemüht wird, die geschlechtsneutrale Sprache in der Avanti durchzuhalten und einige Autorinnen für die regelmäßige Mitarbeit gewonnen werden konnten.
Vom Schülerzeitungsprofil zur professionellen Zeitschrift …
Endlich hat die Avanti seit April 2003 ein neues Layout, worauf viele jahrelang gewartet haben. Immer wieder wurde der gute Wille der LeserInnen durch Rahmen um Bilder, ausgeschnittene Fotos oder Überschriften erst auf der zweiten Seite des Artikels auf die Probe gestellt. Treue FreundInnen meinen, dass genau das den Charakter der Avanti ausmachte. Trotzdem freute sich wohl jedeR, als das niedliche Schnippellayout durch moderne Computerprogramme ersetzt wurde und schlussendlich jetzt in einem professionellen Layoutkonzept mündete. Die Herstellung jeder Ausgabe der Avanti bedeutet viel Arbeit unter Termindruck, vom Konzept über das Artikelschreiben bis hin zum Korrekturlesen und verschicken. Dort, wo viele Menschen beteiligt sind, gibt es natürlich auch Schwierigkeiten, deshalb ist die Avanti sicherlich noch nicht perfekt. Trotz aller oft auch berechtigten Kritik konnte sich die Avanti in der linken Zeitschriftenlandschaft in der BRD einen Platz erobern.

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